“Let’s Talk About Sex, Habibi”
In seinem 2022 veröffentlichten Buch Let’s Talk About Sex, Habibi nimmt Mohamed Amjahid uns mit, einen Blick in die Schlafzimmer von Casablanca bis Kairo zu werfen. Wir reden mit ihm über sein Buch, über Männlichkeit, Queerness und Britney Spears und er beantwortet uns die Frage: Haben Menschen in Nordafrika besseren Sex als in Deutschland?
Gästezimmer
Jetzt anhören:
Nachdem seine ersten beiden Veröffentlichungen (Unter Weißen, Der Weiße Fleck) sich um rassistische Strukturen drehten, war Mohamed Amjahid klar: er möchte ein Buch über Sex schreiben – oder wie er sagt „ein Ficki Ficki Buch“. Er verbindet persönliche Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend mit Beobachtungen und Forschung in Nordafrika, aber auch Europa. Während der deutsche Blick auf nordafrikanische Sexualität oft von rassistischen Vorurteilen geprägt ist, möchte er echte Menschen und Erlebnisse dagegenhalten. Zwischen schweren gesellschaftlichen Themen und leichter Bekleidung findet der Autor ein stabiles Gleichgewicht zwischen Humor und Ernsthaftigkeit.
Es hat als Tagebuch angefangen
Zugegebener Maßen über Sex wird im Radio wenig geredet, aber mir Tabu-Brüchen kennt sich Amjahid bestens aus: als kleines Kind, hört er lieber den Frauen in der Küche heimlich zu und auch heute hat er am meisten Spaß, wenn er über Sex schreiben darf. So habe er die ganze Zeit nur gekichert, als er das Buch in Casablanca auf seinem Balkon schrieb.
Schon während des Studiums hat Amjahid Tagebücher geschrieben und seine Feldforschung genau dokumentiert. Ihm ist wichtig, seine Anekdoten nicht aus einem Selbstzweck zu erzählen, sondern immer vor dem Hintergrund der Aufklärung von Vorurteilen, aber auch Missständen. Er erklärt, dass er Sachbuch und Anekdote verheiraten möchte – obwohl er ja eigentlich gegen das Heiraten sei.
Zu Gast auf der Couch
Nun ist er zu Gast bei uns im Gästezimmer und beantwortet jegliche Fragen über Sex und Queerness, seiner Arbeit als Journalist und seiner früheren Obsession mit “Sex and the City”. Außerdem nutzt er die Möglichkeit, um uns Songs vorzuspielen, die seine Kindheit und sein Bild von Sexualität geprägt haben.