Von großem Verlangen und Experimentierfreude: “Made By Desire” ist Ätna’s Debüt.
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MUSIKNERDS
“Es geht nicht darum, wo wir herkommen. Es geht darum, wo wir hingehen”: Schon im
Opener “Won’t Stop” marschieren Inéz Schaefer und Demian Kappenstein mit großen
Schritten nur in eine Richtung, vorwärts. Treibende Bässe, polternde Drums und verzerrte
Vocals ergeben das passende Klangbild, das eine unnachahmliche Energie entfacht. Mit
zwei EP-Veröffentlichungen haben sich Ätna bereits einen Namen gemacht; ihr Debütalbum
“Made By Desire” umfasst zehn Songs und zahlreiche Überraschungsmomente.
“Ich empfinde Schönheit oft durch ein kontrastierendes Umfeld als etwas Besonderes”, sagt
Demian im Interview mit couchFM im Rahmen des Konzertauftritts im Kreuzberger Lido. Die
Dynamiken eben jenes Kontrastes setzen Ätna auf Albumlänge musikalisch um. Zwischen
betontem Pop-Kitsch in “Touch My Fantasy”, technoider Spannung in “Ruining My Brain”
und Schlagwerk-Feuerwerk in “Like That Game” biegen Ätna ihre Klangwerkzeuge immer
gerade so sehr, dass ihr Sound im Kern noch zusammenhält – bereichert durch digital
bearbeitete Samples von Alltagsmomenten und die Stimmen eines estnischen Chores.
Seit sich Inéz und Demian an der Dresdner Musikhochschule kennengelernt haben,
verbindet sie die Experimentierfreude mit dem Klang als solchen ebenso wie mit der
Erwartungshaltung des Publikums. So zeugt es von Selbstvertrauen, dass sie ihrem Song
“Try” einen spannenden Twist verpassen. Anstatt ihn sicher als Ballade abzurunden, gehen
sie zum Ende von ihren englischen Textzeilen ins Deutsche über und unterstreichen so fast
beiläufig die Dimension ihrer Botschaft, die jede Sprachbarriere übersteigt: “Es gibt immer
wen, der zu dir hält – versuche es / Und wenn du denkst, du kannst das nicht – versuche es.”
“Made By Desire” ist auf Humming Records erschienen.
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Autor:
Thomas