FOXING – Nearer My God
Album: Nearer My God (Vö 10.08.2018)
Mit dem Albumtitel Nearer My God und der gleichnamigen Singleauskopplung greifen FOXING auf die berüchtigte Hymne der christlichen Liturgie „Nearer My God, to Thee“ zurück. Damit macht die US-amerikanische Band aus St. Louis bewusst von der Doppeldeutigkeit dieser Parabel Gebrauch, die neben dem Verlangen nach Gottes Nähe, ebenfalls das tragische Ende des Menschen zum Ausdruck bringt. Den Erzählungen nach soll diese Hymne sowohl während des Untergangs der Titanic gespielt worden sein, als auch während der Schlacht um Gettysburg in den Jahren der Sezessionskriege. Ob die Post-Rocker dem Weltuntergang entgegensingen oder die geistliche Erlösung überwiegt, kann jeder Hörer selbst abwägen. FOXING stellen auf jedenfalls mit musikalischen Mitteln klar, dass beides eng miteinander verbunden ist.
CAOILFHIONN ROSE – Awaken
Album: Awaken (Vö 12.10.2018)
Der gälische Name CAOILFHIONN (ausgesprochen „Keelin“) bedeutet so viel wie „die Grazile und Vernünftige“. Grazil und vernünftig kann man auch die Musik der jungen Britin mit irischen Vorfahren betiteln. Die in Newcastle studierte Musikerin schafft es mit ihrer eklektischen Herangehensweise einen ganz besonders filigranen und ausgereiften Sound zu kreieren. Die Singleauskopplung „Awaken“ weiß das zu bestätigen und kann durch einen Klangteppich aus Folk, Psychedlic und subtilem Electronica-Komponenten beeindrucken, bevor dieser von ihrer zarten Stimme übertüncht wird.
Good-to-Know: CAOILFHIONN ROSE tritt am 20. November 2018 im Privatclub in Berlin auf.
GOSTO – Prisoner
Single: Prisoner (Vö 08.08.2018)
Die Musik von GOSTO, eine niederländische Band um den Sänger und Produzenten Roel Vermeer, wird oft mit Alternative-Größen wie JAMES BLAKE, CHET FAKER oder FRANK OCEAN in Verbindung gebracht. Dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr, denn bereits 2016 legte die Amsterdamer Truppe mit ihrem Debütalbum Memory Ivy einen beeindruckenden Auftakt hin. Eingängige Gitarren-Pattern, sphärische Synthesizer und eine verspielte Prise Auto-Tune lassen gerne an Built on Glass von Chet Faker oder James Blakes gleichnamiges Album erinnern. Die neue Single „Prisoner“ soll den Durst der seit 2 Jahren wartende Fangemeinde erst einmal stillen, bevor im Frühjahr nächsten Jahres das neue Album erscheint.
MANY VOICES SPEAK – Chances
Album: Tank Town (Vö 31.08.2018)
Mit „Chances“ veröffentlicht die junge Schwedin Matilda Mård die 3. Singleauskopplung aus dem bereits sehnsüchtig erwarteten neuen Album Tank Town. Ihr Projekt MANY VOICES SPEAK nimmt dabei neue Züge an, denn Matilda Mård traut sich auf ihrem kommenden Debütalbum aus der introvertierten Grübler-Ecke heraus und scheut sich nicht davor in flottere Pop-Gefilde zu steuern. Dieser musikalische Umbruch bedeutet jedoch nicht, dass sich MANY VOICES SPEAK völlig von der anmutigen nordischen Verträumtheit abwendet. Auch in der neuen Single „Chances“ schlummert weiterhin die behutsame Art der Stockholmerin, die sie zu ihrem Markenzeichen gemacht hat.
LIDO – 3 Million
Single: 3 Million (Vö 10.08.2018)
Vom amerikanischen Musikmagazin „Rolling Stone“ wird LIDO bereits als Visionär und neuer Stern am Pophimmel gepriesen, und das obwohl der 25-jährige Norweger noch kein einziges Album veröffentlicht hat. Trotzdem konnte sich Peder Losnegård aka. LIDO über die Genregrenzen hinweg bereits einen Namen als Produzent machen, indem er für Chance the Rapper, Banks, Alt-J und Disclosure an den Reglern drehte und Ideengeber war. Unlängst arbeitet LIDO jetzt an seiner eigenen Musik und hat mit seiner Single „3 Million“ einen feurigen Track in den Startlöchern. Gebannt darf die Musikwelt nun abwarten, ob der junge Multiinstrumentalist seine Ambitionen unterstreichen kann, und selbst eine feste Größe in der Welt der Popmusik wird.
PRANKE – RW
Album: Monkey Business (Vö 23.11.2018)
PRANKE, das sind Daníel Friðrik Böðvarsson und Max Andrzejewski, ein isländisch-deutsches Duo, dessen Heimat irgendwo zwischen Reykjavik und Berlin liegt. Genauso unklar, wie sich die Heimat der beiden verorten lässt, sind die Grenzen ihres musikalischen Ausdrucks festzulegen. Was die Presse mit Post-Jazzrock-Fusion bezeichnet, mögen sich die beiden Musiker eigentlich gar nicht unterordnen. Bei ihrer Musik geht’s nämlich nicht darum einer musikalischen Richtung anzugehören, sondern vielmehr die Grenzen von musikalischer Genre mit ihrer Experimentierfreudigkeit zu überwinden.
Good-to-Know: PRANKE spielen am 06.12.2018 live im Urban Spree in Berlin zur Release-Party des neuen Albums.
SOAP&SKIN – Heal
Album: From Gas to Solid / you are my friend (Vö 26.10.2018)
Soap to Skin, gas to solid, Abwesenheit zu Präsenz. Das österreichische Projekt SOAP&SKIN, in Gestalt von Musikerin und Produzentin Anja Plaschg, ist nach einer 6-jährigen Pause zurück. Die vorabveröffentlichte Single „Heal“ macht deutlich, dass die Welt von Anja Plaschg auch nach der Auszeit, textlich und musikalisch immer noch die selbe ist. Wirft man aber einen Blick hinter die Fassade der neuen Single, fällt auf, dass die einstige Wut aus den Vorgängeralben einer erwachsenen Nüchternheit gewichen ist. Das neue Album From Gas to Solid kann also als Reifunsgprozess von SOAP&SKIN verstanden werden, steht gelichzeitig aber auch für den Wandel der Musikerin und ihrer Persönlichkeit selbst.
BIG RED MACHINE – Deep Green
Album: Big Red Machine (Vö 31.08.2018)
Grammy-Preisträger und Singer-Songwriter Justin Vernon ist für seine andächtigen musikalischen Projekte wie BON IVER oder auch VOLCANO CHOIR bekannt. In Zusammenarbeit mit Aaron Dessner von THE NATIONAL präsentiert Vernon nun das neue Projekt RED BIG MACHINE. Die beiden US-Amerikaner knüpfen mit dem gleichnamige Album Big Red Machine an das experimentelle Konzept des letzten BON IVER Album 22 Million an. Verzerrte Schlagzeug-Rhythmen und schräge Samples von Blasinstrumenten verschmelzen zusammen mit Justin Vernons Gospel artigen Gesang und dem subtilen Gitarrenspiel von Aaron Dessner zu einem ganz besonderen Klangerlebnis.
FOXTROTT – Better With You
EP: Meditations II (Vö 10.08.2018)
Unter dem Pseudonym FOXTROTT veröffentlicht die Kanadierin Marie-Hélène L. Delorme aus der französischsprachigen Stadt Montréal bereits seit 2015 ihre Tracks. Ihre Musik wird geprägt durch das feinfühlige Zusammenspiel von jazzigen Schlagzeugrhythmen, einem teils dumpfen aber auch atmosphärischen Synthesizer-Klang und ihrer unverkennbaren Stimme. Mit ihrer brandneuen EP Meditations II bringt die junge Musikerin den zweiten Teil ihrer Meditation Reihe heraus, bevor die Serie am 5.Oktober mit einer dritten EP abgeschlossen wird.
JET BLACK – L’Ère du Vide
Album: L’Ère du Vide (Vö 24.08.2018)
Die vierköpfige Alternativ-Rock Band aus Kanada beeindruckt bei der Veröffentlichung des neuen Albums L’Ère du Vide mit einem atmosphärischen Mix aus Shoegaze, Indie-Rock und Post-Rock, der an den Sound der frühen 90er und an Bands wie SLOWDIVE, SONIC YOUTH und LUSH erinnern lässt. Der Single- und Albumtitel „L’Ère du Vide“, was so viel bedeutet wie „Das Zeitalter der Leere“ oder „der Sinnlosigkeit“, zeigt welches Thema die vier Herren aus dem Québec beschäftigt. Ihre Musik soll den Versuch verkörpern aus einer Welt zu entkommen, die in einer Abwärtsspirale steckt, trotz des Gefühls allgemeiner Machtlosigkeit.