IAN LATE – Magic
Single : Magic (Vö 26.10.2018)
Wer als guilty pleasure “What Is Love” von Haddaway angibt, ist unserer Musikredaktion grundsätzlich sympathisch. Das alleine sichert IAN LATE allerdings noch keinen Slot in unserer Playlist. In “Magic” singt der Berliner aber etwas, was sicherlich fast jeder von euch kennt: Die Schnelllebigkeit hinter sich zu lassen und der Entwurzelung der Großstadt zu entfliehen. Ist das Leben in der Peripherie nicht ein Einfacheres? Der Sänger dazu: “Berlin ist eine tolle Stadt für Musiker, aufregend, voller Möglichkeiten, sich inspirieren zu lassen, sich auszutauschen, es gibt hunderte Live Musik-Venues, Open Mics, tolle Orte für Straßenmusik. Bisher gab es genug Platz für jeden und man brauchte nicht so viel Geld, um über die Runden zu kommen. Doch das ändert sich leider gerade. Die Stadt wird immer voller, die Mieten und Preise steigen, Menschen werden verdrängt oder steigen sozial ab. Die Schere arm / reich wird immer größer.”
Good-to-Know: Am 21.11 ist Ian Late im Monarch zu bestaunen.
ALRIGHT GANDHI – Illusion
Single : Illusion (Vö 19.10.2018)
ALRIGHT GANDHI – der Name der dreiköpfigen Band klingt nach einem alltäglichem Gesprächsfetzen mit dem indischen Nicht-Nobelpreisträger. Die Berliner laden uns in “Illusion” zum Tagträumen ein und transportieren damit genau die Gefühle, die zu dem Entstehen des Liedes geführt haben: In Abgeschiedenheit, nämlich einer Berghütte in den Alpen, entstand der Song. Und das ist geradezu typisch für ALRIGHT GANDHI, denn die Band um Sängerin Rosa Mercedes tourt in eher ungewöhnlichen Orten wie Japan oder Marokko umher, um die Einflüsse dieser Reisen vor Ort in ihrem Songmaterial zu verarbeiten.
TELECHINESE – Ritterehre (feat. Melsch und AzudemSK)
Album : Telechinese (Vö 28.09.2018)
TELECHINESE ist hier in Berlin nur wenig bekannt – das könnte sich aber bald ändern. Denn auf dem Debutalbum der MC/Producer-Kombi aus TELELUKE und CHINA WHITE zeigen die beiden Münsteraner ihre Skills: Über feinem Sampling, warme MPC-Beats und metaphorischen Lyrics reitet der Geist der “alten” HipHop-Schule. Zwei Jahren feilen die Beiden an ihrem ersten Release und füllen auf Gigs Konzerträume und Clubs. Dazu zählt auch ein Engagement zur Erhaltung kultureller Freiräume und gegen Gentrifizierung – ein leidiges Thema, das wir hier nur zu gut kennen.
RAZORLIGHT – BRIGHTON PIER
Album : Olympus Sleeping (Vö 26.10.2018)
Ganze 10 Jahre haben RAZORLIGHT auf ihr zweites Album Olympus Sleeping warten lassen. Dies aber nicht ohne Grund, denn Johnny Barrell, der Sänger der Band, verkündete, die Band habe den Fans nicht einfach ein paar Singles bieten wollen. “Brighton Pier” ist einer der 13 Songs, die als Ode an den Rock n’ roll’ gelten sollen und dies auch würdig in sich tragen.
Good-to-Know: Im Februar spielt RAZORLIGHT im Heimathafen Neukölln und alle Freunde des soliden Indierocks und -pops sollten sich dies nicht entgehen lassen.
MINE & AB SYNDROM – Spiegelbild
Single : Spiegelbild (Vö 19.10.2018)
Mit MINE und AB SYNDROM haben sich drei bekannte Gesichter des couchFM-Playlist-Dschungels zusammengefunden und liefern mit “Spiegelbild” ein Poplied des Jahres 2018 par excellence. Autotune-Stimme und knackige Drums stehen cinematischen Streichern gegenüber und ergeben mit MINEs unverkennbaren Stimme einen hitverdächtigen Ohrwurm. Releasedate von neuem Albummaterial? Alles top secret. Aber bei uns erfahrt ihr bestimmt bald mehr!
Good-to-Know: AB SYNDROM spielen am 9.11. im Gretchen.
LÉONIE PERNET – Butterfly
Album : Crave (Vö 21.09.2018)
Mehrsprachigkeit fördert das kreative Denken. Nicht nur deshalb war der Karriereweg von LÉONIE PERNET, die auf ihrem Debutalbum Crave zwischen Arabisch, Englisch und Französisch wechselt, vorgezeichnet: Als Jugendliche singt sie im heimischen Chor liturgische Werke, verbringt aber auch viel Zeit mit elektronischer Musik und fängt im jungen Erwachsenenalter an, ihre ersten Clubnächte im Pariser Nachtleben zu veranstalten. Aus dem Potpourri aus Einflüssen speist sich auch der Sound von “Butterfly” – mit eindeutigem Wave-Einschlag inklusive.
LEONIDEN – Not Enough
Album : Again (Vö 26.10.2018)
Die Kieler Band LEONIDEN veröffentlicht mit Again ihr zweites Album und schon vor Tourstart waren die meisten Konzerte ausverkauft. Das mag wohl an der Ausdruckskraft und der Bühnenshow liegen, mit der LEONIDEN jedes mal aufs neue ihre Fans überzeugen. Damit die Band auch getrost proben kann und sich voll und ganz der Musik widmen können, ist sogar Sänger Jakob aus Hamburg nach Kiel gezogen. Im Gegensatz zum ersten Album ist Again noch eingängiger und geschmeidiger fürs Ohr.
Good-to-Know: Am 08.11. spielen LEONIDEN im Lido, das Konzert ist allerdings schon ausverkauft.
KLAUS JOHANN GROBE – Zu Spät
Album : Du bist so symmetrisch (Vö 26.10.2018)
Das schweizer Duo, bestehend aus Daniel Bachmann und Sevi Landolt, besser bekannt als KLAUS JOHANN GROBE, veröffentlicht mit Du bist so symmetrisch ihr drittes Album und eröffnet damit ganz neue romantische Krautrockwelten. Das Statement der Band zu ihrem Album ist, dass Sie das Hier und Jetzt in die Vergangenheit befördert haben und nicht wie zuvor, vergangene Zeiten ins Hier und Jetzt geholt. Ganz simpel und gänzlich gelungen repräsentiert “Zu spät” das Meisterwerk der zwei.
ELIZA SHADDAD – (To make it up to you)
Album : Future (Vö 26.10.2018)
Sie fing als Straßenmusikerin in London an und wäre sie an diesem Tag nicht aufgetreten, was sie nämlich eigentlich nicht vorhatte, hätte sie die Band Clean Bandit nicht entdeckt. 2010 war sie das erste mal auf dem Top Ten Album der Band zu hören und kurz darauf folgten eigene Singles. Mit Future veröffentlicht ELIZA SHADDAD ihr Debutalbum was als wahre Dark- und Dreampop-erleuchtung gelten darf. “(To make it up to you)” to you ist nur eine der 10 Singles, der ehemaligen Philosophiestudentin, die aus einer sehr kreativen Familie stammt und deshalb zum Glück auch den Mut hatte, sich voll und ganz der Musik zu widmen.
OXEN – Postpone
Single: Postpone (Vö 26.10.2018)
Wer MGMT, die Beatles oder Arctic Monkeys gerne hört, der wird sich auch in Oxen wiederfinden. Das schwedische Duo haben mit “Postpone” eine eigene Interpretation von Dreampop produziert, die sich hören lässt. Die Single ist die erste Singleauskopplung ihres Albums Postpone and forget, das am 23.11. erscheint und somit nicht mehr lange auf sich warten lässt. So schwedisch gut wie ihre Namen, Erik Hasen und Stefan Söderqvist, klingt auch der Sound der beiden und überzeugt.
Good-to-Know: Am 10.11. ist das Duo beim Art-Stalker in Berlin zu sehen.