couchFM beim Pop-Festival alínæ lumr
Storkow: ein 7.000-Einwohner Städtchen gerade außerhalb der Berliner Peripherie, umgeben von Wäldern und Dörfern wie Rieplos und Neu-Boston. Auch couchFM hätte es wahrscheinlich nicht so schnell hier hin gezogen, wäre da nicht das kleine Pop-Festival alínæ lumr gewesen.
Das wahrscheinlich kleinste Festival des couchFM-Festivalsommers 2019 fand vom 23. bis 25. August statt. Nicht ohne Grund schreiben die Veranstalter von einem ereignisreichem Landurlaub: Zwar zieht Landidylle beim dauergestressten Kontemporärgroßstädtler immer, aber das Landleben wurde auch in das Workshopangebot eingearbeitet. Es gab neben Führungen durch Wald und zur Wasserbüffelherde, auch Konzerte im schmucken Bio-Laden oder dem Mühlenfließ. Ein weiterer Vorzug Storkows ist der See inklusive Sandstrand. Und der ist auch ohne Musikfestival eine Reise wert (Psst! Den Tipp bitte nur an deine engsten Freunde weitergeben.)
Auf sechs Bühnen wurde Musik gespielt. Das hört sich erstmal nach Überforderung und FOMO-Stress an. Das Tolle am alínæ lumr ist aber, dass nur ein Konzert zur selben Zeit ist. Danach schlendert die Crowd gemütlich zum nächsten Ort, wo Act und Band schon bereit stehen. Langwierige Soundchecks und Umbauaktionen werden so eingespart. Wer auf Pop mit Indie-Note steht, sollte sich für nächstes Jahr das alínæ lumr in den Kalendar schreiben. Dieses Jahr waren u.a. CURTIS HARDING, SOPHIE HUNGER und CARI CARI zu hören. Redaktionsfavoriten waren aber die charismatischen nicht-alten BLUMFELD und die Klanggedichte von KLIFFS.
Das Festival entzieht sich bewusst dem Stresslevel anderer Festivals, wenn man von den zahlreichen Eltern absieht, die ihren jungen Nachwuchs behüten mussten. Die kommen aber trotzdem auf ihre Kosten, denn im Kinderparadies Irrlandia stand neben einer Bühne Rutschen, ein Maislabyrinth, Tunnel und Wasserbombenkatapulte. Bei den Konzerten vermischen sich Jung und Alt, Storkower und Großstädter.
PS.: Bewusst ist im letzten Satz nur von Konzerten die Rede, denn es wurden mehrere Beschwerden Ortsansässiger laut, dass es an den Fressbuden statt Bockwurst und Knacker nur Vegetarisches gäbe. Auch auf diesem Wege möchten wir nochmal unser aufrichtiges Mitleid ausdrücken!
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