Das Erste Mal Fußball-Bundesliga

Relegationsspiel in der Alten Försterei | Foto: Felix Ram

Wenn Träume Formen annehmen und zu unvergessenen Geschichten werden

Union Berlin zieht im 10. Anlauf ins deutsche Fußballoberhaus ein. Doch gilt es nun, noch zwei lange Monate bis zum Start der 57. Saison der Fußball-Bundesliga zu überbrücken. Vielleicht mit ein paar emotionalen Geschichten, Träumen und Phantastereien – Wie mag es denn überhaupt aussehen dieses „Erste Mal“?

KULTURKOMPASS


Beginn der finalen Maiwoche 2019, Montagabend, etwa 22:30 Uhr. Der Ort: Berlin-Köpenick – genauer gesagt – das Stadion „An der Alten Försterei“. Das Ziel: Startrecht Erste Fußball-Bundesliga. Genau dort und dann schien sie wieder aufzuziehen, diese Wolke der Glückseligkeit, das universale Hoch der Gefühle und das gleichzeitig damit verbundene nicht-so-recht-fassen-können – zumindest im Verbund der Fans des 1. FC Union Berlin. Und obwohl das 0:0 sich wesentlich hartnäckiger hielt und sogar beide Teams – sowohl der VfB Stuttgart als auch Union Berlin – diesmal in einem Relegations-Rückspiel das Ziel Startrecht in der 1.Liga verfolgten, fühlte ich mich vor Ort stetig in meinen Gedanken zwischen Berliner Südosten und Westen hin und herpendeln.


Emotionen pur nach dem gelungenen Aufstieg | Foto: Felix Ram

Denn ich erlebte all diese Emotionen bereits vor knapp 20 Jahren im Berliner Olympiastadion in der Saison 1999/2000. Und ungeachtet dessen, dass es damals der 34., und somit letzte, Bundesliga-Spieltag für meinen Lieblingsverein Borussia Dortmund im deutschen Fußball-Oberhaus war, spielten sie ebenfalls um dasselbe Ziel wie die Eisernen von Union und die VfBler aus Stuttgart. Denn auch für den BVB war es die letzte Chance in der darauffolgenden Saison erstklassig zu spielen. Es ging an jenem Tag mit Hertha BSC gegen einen ebenfalls hochambitionierten Gegner, der seine eigenen Ziele auch noch unbedingt verwirklichen und es in die Championsleague schaffen wollte. Somit lautete auf beiden Seiten die Devise des Spiels, genau wie vor ein paar Wochen: Alles oder nichts! Doch darüber hinaus bedeutete mir persönlich dieses Spiel noch so viel mehr, denn zum ersten Mal erfuhr ich selbst an Haut und Haar, was es bedeutet live und vor Ort mit dabei zu sein und sein Team mit allem was man hat auf den Stadionrängen anzufeuern und anzutreiben. Es ist eine Erfahrung, die ich nie wieder vergessen werde, denn es war … Mein Erstes Mal Fußball Bundesliga.
Und nun, nach dem zehnten Anlauf und dem lang ersehnten ersten erfolgreichen Abschluss, kann auch jeder Unioner, jeder Köpenicker sich darauf freuen, wenn es dann, 30 Jahre nach dem Mauerfall, zum 1. Berliner Stadtderby im deutschen Fußball-Oberhaus kommt. Aber darüber hinaus ist es auch der gesamte Fußball-Osten der sich auf das 1. Mal Bundesliga in der Alten Försterei freut. Und natürlich freue auch ich mich riesig wenn meine Borussia die Reise in den leider immer noch stark unterrepräsentierten Fußball-Osten antreten wird.

Foto: Felix Ram

Doch gewarnt bin ich jetzt schon, denn was ich vor einigen Wochen an Unterstützung erlebt habe, mit welcher Hingabe die Fans des 1.FC Union Berlin 90 Minuten lang eisern, geschlossen und ohne Unterbrechung ihre Mannschaft im eigenen Stadion anfeuerten, kannte ich bis dato eigentlich nur aus einem viermal größeren Stadion und hat mir gezeigt wie sehr der ganze Verein doch auf „Sein erstes Mal Fußball-Bundesliga“ hinfiebert. Der Hexenkessel „An der Alten Försterei“ steht bereit.
Welche Formen wird sie wohl annehmen, die Geschichte rund um die Premierensaison des 1.FC Union Berlin in Liga 1? Und welche Erfahrungen werden die Fans, Spieler und Verantwortlichen sammeln, während ihrer Reise durch das deutsche Fußball-Oberhaus? Weitere zwei lange Monate bleiben ihnen nur die Spielereien mit der Phantasie, bevor ein weiteres Stück deutsche Fußballgeschichte vor unser aller Augen Formen annimmt. Die Spannung steigt stetig, denn 1.Liga Fußball mit der eigenen Mannschaft zu erleben, live hier in Berlin zu erleben – das ist schon geil! Ich spreche da bekanntlich aus Erfahrung.

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Autor:

Janina

Ruben