Een Klangkompott uit Nederland

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Die Deutschen hegen eine intensive Musikfreundschaft mit ihren Nachbarn den Niederländern. Das behauptet zumindest CouchFM-Redakteurin Aniko und widmet sich im neuen Klangkompott Musik aus und über die Niederlande.


 

KLANGKOMPOTT

 


Die Playlist der Sendung:


Die Niederlande, unsere kleinen Nachbarn im Westen werden selten zum ganz großen Thema. Dabei haben sie allerlei zu bieten: Frikandel, Windmühlen, Coffee Shops, jede Menge Fahrräder … und gute Musik! Den Vorzügen des flachen Landes haben die Bonner Liedermacher Martin „Kleinti“ Simon und Götz Widmann vom Duo Joint Venture 1999 sogar einen ganzen Song gewidmet. In “Holland” besingen sie ihre liebsten niederländischen Städte und auch den einzigen kleinen Streitpunkt der Deutschen und Niederländer: Wer spielt den besseren Fußball? Für Joint Venture ganz klar, die Deutschen. So richtig ernst, kann der Fußballstreit jedoch nicht sein, denn auch die ostdeutsche Rockband AufBruch outet sich in ihrem Song “Amsterdam” als großer Niederlandefan. 1998 auf ihrem Album “Nicht ohne euch” erschienen, besingen sie eine Stadt, die so heute eigentlich nicht mehr existiert. Es wird von einem spontanen Trip in die niederländische Hauptstadt berichtet, wo nach Lust und Laune gekifft, getrunken und gefeiert wird:

“Der Himmel ist die Grenze”.

Würden AufBruch heute nach Amsterdam kommen würde sie der Trip ganz schön viel Geld kosten. Gegen den Partytourismus, besonders im Rotlichtviertel, geht die Stadt mittlerweile mit hohen Geldstrafen vor. 95 Euro kostet es, wenn einen die Polizei Alkohol-Trinkend auf der Straße antrifft. Ruhestörungen werden mit 140 Euro Bußgeld bestraft.
Trotzdem sind die Niederlande ein klasse Land finden für die Deutschen. Kein Wunder das 2016 die Lobeshymne “Holland” von der Rappern der 257er ein Hit ist:

“So nah am Wasser, kommt ‘ne Welle, sind die meisten erstmal nass, solange H zu dem Land, ich kauf’ mir eine Dose und bezahl’ kein’ Pfand. Holland ist voll geil, hier gibt es Fleischkroketten, die von innen so aussehen wie bereits gegessen”

Doch die Deutsch-Niederländische Musikfreundschaft reicht viel tiefer in die Vergangenheit zurück. In den 1970er Jahren feierten im deutschen Fernsehen besonders die niederländischen Entertainer Erfolge. Darunter Rudi Carell, der als Showmaster der Sendung Am laufenden Band die ganze Familie vor der Flimmerkiste versammelte. Er sang nicht nur über seine Zuschauer, (“Liebling die Deutschen sterben aus”) sondern schenkte ihnen auch mit “Wann wird’s mal wieder richtig Sommer” eine Regenwetter-Hymne, die bis heute gern an grauen Sonntagen im Radio gespielt wird. Einen Hit fürs Parkett lieferte der aus Delft-stammende Nico Haak mit “Schmidtchen Schleicher”. Dazu schunkelte und schob sich bereits sein Heimatland über die Tanzfläche unter dem Titel “Foxy Foxtrot”. Und so wie die Niederländer erfolgreiche Songs ins Deutsche übersetzten, schicken natürlich auch die Deutschen ihre Hits ins Nachbarland für das Rennen um die Chartplatzierungen. “Zoutelande” interpretiert von der Band Bløf und der Sängerin Geike drehte zunächst 2011 seine Runde in deutschen Playlists. Hier traten der Songautor und Indie-Popmusiker Bosse und Anna Loos (Ex-Silly-Sängerin) mit “Frankfurt Oder” beim Bundesvision Songcontest für Niedersachsen an. Der Song wurde eins zu eins übersetzt ins Niederländische. Und für Frankfurt Oder wurde schnell das Pendant Zouteland gefunden, ein Dorf im Südwesten der Niederlande.

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Ein Blick auf die niederländischen Charts verrät, dass dort die gleichen britischen und amerikanischen Künstler die Hitliste dominieren wie in Deutschland, doch unter die Top 10 haben es auch einige Niederländisch-sprachige Songs geschafft. Mit dabei “Hoe het danst” ein im Discobeat produzierter Song von Marco Borsato (14 Nummer-eins-Hits in NL), Armin van Buuren (erfolgreichster DJ von NL, auch King of Trance genannt) und Davina Michelle (bekannt geworden durch die Castingshow “Idols”, mittlerweile Voract von P!nk). Im Song werden sich tiefgründige Fragen gestellt wie:

“Heeft het leven dan meer glans zonder mij? // Hat das Leben mehr Glanz ohne mich? Krijgt de liefde weer een kans zonder mij? // Wird die Liebe ohne mich eine weitere Chance bekommen?”

Mit an der Spitze ist auch der Rapper Boef, besonders bekannt für seine schnellen Punchlines. Damit will er die Leute zum genauen Hinhören und Nachdenken anregen. Und wie es sich für einen richtigen Gangster- Rapper gehört, scharren sich auch zahlreiche Gerüchte um ihn. Angeblich hat er Probleme mit der Polizei, sein Vermieter soll ihn vor ein paar Jahren wegen Belästigung aus der Wohnung geworfen haben und das ein oder andere Interview soll auch schon abgebrochen worden sein, wegen seiner schwer-umgänglichen Art. Boefs zahlreichen Fans ist das egal. Seine Vlogs und Videos auf Youtube verfolgen Millionen Menschen. Am beliebtesten ist sein Song “Habiba”.

Und das war nur ein kleiner Einblick in das Niederlande-Klangkompott. Für mehr Songs und Hintergrundstorys schaltet ein am 09.10.19 um 17 Uhr bei ALEX Berlin auf 91,0 MHz und 7 Tage danach in der ALEX Berlin-Mediathek nachhören! Alle Songs aus der Sendung gibt’s auf unserem Spotify-Account.


Autorin:

MaikeHAniko