Independent Woman

Sprechen wir über Eifersucht. Sprechen wir über toxische Beziehungen. Sprechen wir über die Männer, die uns in den Wahnsinn treiben. 
Ich war nie der Typ Frau, der vor Eifersucht zerberstet, nicht mehr klar denken kann, oder sofort alle Sirenen anschaltet, sobald das Objekt der Begierde mit einer anderen meinem Geschlecht zugehörigen Person kommuniziert. Doch was, wenn du in genau so einer Beziehung gefangen bist, und auf einmal bist du der Mann, der die divenhaften Starallüren des Partners erträgt. Dann liebe Freunde, wünsch ich euch viel Kraft und Energie.
Ein normales Gespräch mit Freunden wird zur Zerreißprobe, ein kurzer Smalltalk mit dem neuen Kollegen unmöglich und neue Freundschaften zu schließen, ohne dass man mir unmoralische Absichten unterstellt, scheint sich einer Wahrscheinlichkeit, welche gegen null tendiert, anzunähern. Kurzum: Sozialleben ade.

Ich bin stark, ich bin tough. Und vor allem lass ich nicht mit mir spielen. Du willst mich in deinem goldenen Käfig halten, damit du dich deiner Ängste nicht stellen musst? Vergiss es. Je mehr du dich wie das Exempel par excellence einer hochdramatischen Diva a la Mariah Carey benimmst, desto mehr treibst du mich in die Arme eines anderen Mannes. Oder zumindest in die schützenden Arme meiner Mädels.
Eifersucht kann wahnsinnig weh tun. Du hast deine Gedanken, die es für dich unerträglich machen klar zu denken, aber es liegt nicht an mir, dir den Hintern zu pudern, damit du dich in deiner wohlgeformten Opfer-Komfortzone aufhalten kannst, in der du dich vor Jahren schon häuslich eingerichtet hast. Ich helfe dir, wo ich nur kann, aber das ist ein Stück Arbeit, das du allein schaffen musst. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber deins ist so groß, dass ich daran zugrunde gehe, wenn du es nur auf mir ablädst und nicht anfängst an dir zu arbeiten.
Wenn ich eins nicht in meinem Leben brauche, dann ist es Drama. Vor allem dein Drama. Krieg deinen Scheiß auf die Kette und lass mich in Ruhe mein Leben leben.

Ich bin ein norddeutsches Urgestein. Den größten Stress, den ich je erlebt habe, war an dem Tag als am ersten Tag des Schützenfestes der gute „Fünf-Euro-Korn“ ausging. Emotionaler Stress fühlt sich wie physischer Schmerz an. Und dann bist du wie der Mond, der die Nordsee aus den ostfriesischen Gewässern vertreibt, und sie erst wiederkommt, wenn sich der Mond wieder eingekriegt hat und keine Prinzessin mehr ist.
Meine größte Sorge ist, irgendwann zu ertrinken. Zu kapitulieren mich mit dem Schicksal zu arrangieren und mein eigenes emotionales Grab geschaufelt zu haben. Ich muss deinen Scheiß nicht fressen und auch nicht deine durchweg negativen Vibes, die du als natürliche Stimmungsschwankungen abtust, hinnehmen.

Also wehr dich. Sei stark. Sei du selbst. Vertrau auf dein Bauchgefühl. Füll dein Karma-Konto und umgib dich mit Leuten, die dir guttun. Leute, die dich aufbauen, die dir den Rücken freihalten und auf dich Acht geben. Leute, auf die auch du Acht geben willst. Hol dir zurück, was dir zusteht. Mach dich frei, atme locker durch die Hose und leb dein Leben, wie du es dir verdient hast. Sei wie Beyoncé, sei wie Kelly, sei wie Michelle: Sei eine independent Woman.

Du willst mehr lesen? Kein Problem! Auf meinem Blog catchmerandom findest du weitere Kolumnen von mir.

Autorin:

Janna