Neu in der Playlist KW 27

 
 

MASCHINERIE – Because I’m Here

EP: In Your Eyes (Vö 18.05.2018)

In Your Eyes Cover

Anthropomorphismus ist der Begriff für eine menschliche Eigenschaft bei einem nicht-menschlichen Wesen. Eine Sonderform davon: humanoide Maschinen. Gelingt in “Because I’m Here” also eine beispiellose Imitation menschlichen Verhaltens? Spätestens beim Einsetzen des Gesangs beweisen MASCHINERIE, dass der Bandname eher einen metaphorischen Kern besitzt. Anders als vielleicht zu erwarten klingt ihre erste EP In Your Eyes organisch und leicht. Das Kölner Duo besteht aus Raoul (an Synthesizern und Piano) und Sam (an der Gitarre und den Stimmbändern). Stimmig und elegisch lädt der hallige Sound der Beiden zum Tagträumen ein und erspielt sich so einen Platz auf unserer imaginären must-watch-list.

 



PR NEWMAN – Everything

Album: Turn Out (Vö 20.07.2018)

PR Newman

PR NEWMAN – wer hier einen Fachmann für Public Relations erwartet, wird schwer enttäuscht. Der Name steht für den Spitznamen des Texaners: Punk Rock Gary Newman. So viel Punkrock ist auf Turn Out nicht zu hören, der einstige Frontsänger unzähliger Bands lässt es in seinem neu geschaffenen Soloprojekt etwas gediegener angehen. In “Everything” erklingt der Rock’n’Roll des 21. Jahrhunderts, gepaart mit folkloristischen Instrumenten wie der Mundharmonika und die an mexikanische Volksmusik erinnernde Trompete. Auch einen Vergleich zur Musik von Milky Chance können wir uns beim Hören nicht verkneifen, die ja gerade in der USA zu den angesagtesten deutschen Exportschlagern zählen.

 



ANNA VR – Under The Sand

EP: I: Hallucination (Vö 15.06.2018)

ANNA VR Cover

“Under The Sand” von ANNA VR erhält von unserer Musikredaktion für diese Woche den Award des anspruchsvollsten Songs, der es in die Playlist geschafft hat! Häufig wirken die Klavierakkorde offbeat und unsauber gespielt, jedoch sollten wir uns nicht täuschen lassen: ANNA VR ist eine Vollblutmusikerin. Ausgebildet in Konservatorien in Amsterdam und New York, arbeitete die in Berlin lebende Globetrotterin bisher hauptsächlich an Musik für Kurzfilme und Werbespots, u.a. für Dior und Mercedes Benz. In ihrer neuen EP I: Hallucination schwebt ihr hauchzarter, mehrstimmig zusammengesetzter Gesang über ein halliges Piano-Riff, während im Hintergrund eine Bassfläche vor sich hin wabert. Freunde der Musik, aufgepasst: I: Hallucination ist die erste Auskopplung aus einer EP-Triologie, die noch dieses Jahr komplettiert wird. Wir können uns also noch auf viel neue Musik aus dem Hause ANNA VR freuen!

 



THE INTERRUPTERS – Gave You Everything

Album: Fight The Good Fight (Vö 29.06.2018)

Interrupters album cover

Wie eine Parole kommt der Titel des neuen Albums der INTERRUPTERS daher. Auch die Musik auf Fight The Good Fight hat den für gute Punkmusik typischen agitierenden Sound, in dem Protest-Attitude in Form von verzerrten Gitarren ausgedrückt wird. Lange Zeit spielten THE INTERRUPTERS als Vorband im Schatten der “ganz Großen” (u.a. Green Day), mit dem neuen Album möchte sich die 4-köpfige Band aber ihren Platz auf den großen Festivalbühnen sichern. Deshalb sicherten sich die Amerikaner um Sängerin Aimee Allen die Dienste des Grammy-dekorierten Produzenten Tim Armstrong. Natürlich stellt sich da sofort die Frage: Wie viel Punk-Authentizität ist bei so einer Karriereplanung noch vorhanden? Zumindest musikalisch ist Fight The Good Fight, von dem das rotzig daherkommende “Gave You Everything” die zweite Singleauskopplung ist, mit Biss und Schärfe daher.

 



THE LIVING END – Don’t Lose It

Single: Don’t Lose It (Vö 22.06.2018)

The Living End Cover

Kennern von Rockmusik ist THE LIVING END sicherlich schon ein Begriff. Seit 1994 ist das Trio infernale mit ihrer Mischung aus Punk-Rock und Rockabilly weltweit unterwegs – dabei auch besonders viel hierzulande, wo sie als Vorband der TOTEN HOSEN Bekanntheit erlangten. Letztes Jahr sollten sie eigentlich endgültig in den Rock-Olymp aufsteigen: Ein Gig auf einer der großen Bühnen bei Rock am Ring stand bevor. Leider wurde das Gelände kurz davor wegen Terrorgefahr geräumt. Trotzdem scheinen sich THE LIVING END in Deutschland sehr wohl zu führen: Sie nahmen ihre neue Single “Don’t Lose It” in Berlin auf und entzückten ihre Fans mit spontanen Live-Gigs während der Produktionszeit. Denn wie sagte es der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson so schön? “Unser spontanes Tun ist immer das Beste.”

 



CHROMATICS – Blue Girl

Single: Blue Girl (Vö 12.06.2018)

Chromatics - Blue Girl

Bereits 2017 sorgte der Electro-Kult-Act um Frontsängerin Ruth Radelet und Multiinstrumentalist Johnny Jewel mit ihrem damaligen Titel “Shadow” für Aufsehen, als dieser im Comback-Format der Kult-Serie Twin Peaks von David Lynch debütierte.
Mit der neuen Singleauskopplung “Blue Girl” aus ihrem kommenden Album Dear Tommy schaffen es CHROMATICS einmal mehr die düstere und nostalgische Thriller-Stimmung aus den 90ern wieder zurück ins Leben zu rufen. Mit hallenden Synths, dumpfen Drums und einer hauchenden Stimme schöpfen die US-Amerikaner von der Westküste wieder aus dem Vollen. Demnach werden sie auch 2018 den ein oder anderen Hörer mit ihrem mysteriösen Sound zum wiederholten Male in ein Nebel umhülltes „Twin Peaks-Abenteuer“ versetzen.

 



BEN KHAN – Ruby

Album: Ben Khan (Vö 10.08.2018)

Ben Khan - Ruby

Am 10. August 2018 darf sich die Musikwelt wieder auf einen ganz besonderen Release freuen. Mit dem gleichnamigen Album bringt der junge Sänger und Produzent BEN KHAN, sein erstes Full-Lenght Album auf den Markt. Dabei ist dem Londoner wichtig: „Die Musik soll einfach im Vordergrund stehen und die Leute sollen sich nicht so sehr um mich kümmern.“ KHANS Aussage gegenüber dem kanadisch-amerikanischen Musikmagazin „NOISEY“ veranschaulicht wieviel Wonne und Hochachtung der 26-jährige seinem Handwerk, Musik zu machen, entgegenbringt. Mit der Singleauskopplung “Ruby” lässt Englands jüngste R&B-Perle erahnen wieviel Gefühl und Wucht in der kommenden Platte steckt. Ein schleppender Gitarrenriff mit einer ordentlichen Prise Reverb, heulende Synths und die sanfte Stimme vom Sänger selbst machen Vorfreude auf ein atemberaubendes Hörvergnügen.

 



MITSKI – Nobody

Album: Be The Cowboy (Vö 17.08.2018)

Mitski - Nobody

Nach Rocklegende Iggy Pop zählt MITSKI längst zu den fortschrittlichsten amerikanischen Songwriterinnen unserer Zeit. Mit dem am 17. August 2018 erscheinenden Album Be The Cowboy wird die in Japan geborene New Yorkerin Mitski Miyawaki ihr bereits fünftes Album veröffentlichen. Nach “Geyser” erscheint nun mit “Nobody” die zweite Singleauskopplung von der neuen Platte. In “Nobody” kreiert MITSKI ein Szenario der Einsamkeit in einer Welt, in der ihr niemand Liebe und Innigkeit entgegenbringt. Dabei sehnt sich die junge Künstlerin nur nach einem einzigen Kuss. Ein Szenario, das wohl bei tatsächlich jedem Menschen Widerhall finden kann, der sich schon einmal, obwohl umgeben von Menschen, einsam und verlassen gefühlt hat.

 

Good-to-Know: Zu sehen gibt’s MITSKY am 04.10.2018 in Berlin im Musik & Frieden.

 



FYE & FENNEK – Places

Single: Places (Vö 18.05.2018)

FYE _ FENNEK - Places

Wenn Faye Sjøberg nicht gerade für ihren Surfer- und Mode-Blog unterwegs ist, singt die gebürtige Kasselerin und heutige Berlinerin als Leadsängerin im elektronischen Duo FYE & FENNEK. Dennoch färbt die außermusikalische Beschäftigung der jungen Künstlerin unzweifelhaft auf die Musik des Duos ab. Denn unter dem Genre Surf-Synth-Pop veröffentlichen FYE & FENNEK mit “Places” eine Single, die traumhafte Melodien, subtile Percussion und sprudelnde Synthesizer-Klänge zu einer tanzbaren Mischung aus Folk und Electronica verschmelzen lässt. Ganz im Sinne eines paradiesischen Surferstrands entstehen bei FYE & FENNEK also ein Kontrast von atmosphärischer Idylle und dem lauten, wummrigen Getöse von dynamischen Wellen.

 



YUKNO – Hund (MMXVIII)

Single: Hund (MMXVIII) (Vö 29.06.2018)

YUKNO - Hund (MMXVIII)

Hinter dem Namen YUKNO verbirgt sich das Duo zweier Brüder aus der Steiermark. Fast schon leidend erzählen Nikolaus und Georg Nöhrer in “Hund (MMXVIII)” über die verkorkste Liebe und das Leid eines von seinen Trieben heimgesuchten Mannes, auf der Suche nach Genugtuung. Obwohl der Titel „Hund“ bereits auf dem Album Ich Kenne Kein Weekend am 2. Februar 2018 erschien, können sich die Hörer mit “Hund (MMXVIII)” auf ein fulminantes Rework der Vorversion freuen. Die neue Interpretation des Songs galoppiert geradezu mit einem eingängigen Schlagzeugbeat in ein tobendes Gitarrensolo hinein, bevor der Track mit den Worten „Verzeih mir meine Gier“ verstummt.
 

Good-to-Know: Live spielen YUKNO diesen Sommer auf diversen Festivals: auf dem Feel Festival, dem Reeperbahn Festival, dem Artlake Festival und dem Musikschutzgebiet Festival.