Andrew Applepie

Andrew Applepie
Auf der Couch für couchFM | © couchFM

Social Media Influencer als Karrierehelfer?

Jeder Musiker träumt davon, von seinem eigenen Schaffen leben zu können, gelingen tut es jedoch den Wenigsten. Andreas Plab hat dieses Ziel inzwischen mit seinem Solo-Projekt ANDREW APPLEPIE erreicht. Der große Durchbruch kommt aber nicht mit der Entdeckung durch ein Label, sondern durch YouTube.
 

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Ein paar Instrumente, eine einfahrende U-Bahn, klimpernde Kleiderbügel und Gesang – alles dekonstruiert, zerstückelt, gepitcht, verzerrt und zu Songs verschmolzen. So arbeitet ANDREW APPLEPIE. Heraus kommen dabei unverkennbare Stücke mit Elektro-Klang, HipHop-Rhythmik und Indie-Vibes. Es ist ein ständiger Grenzgang zwischen Sound-Experiment und Feeling. “Also bei mir geht es in der Musik eigentlich immer darum, dass es sich gut und richtig anfühlt”, erklärt ANDREW APPLEPIE abschließend, nachdem er seinen komplizierten und hochtechnischen Prozess der Songentwicklung beschreibt. Und das Schöne ist: selbst wenn man als normalsterblicher Laie nichts von diesem ganzen Verfahren versteht oder auch nur etwas davon heraushören kann, bekommt man doch das mit, was am Ende zählt: die Stimmung, der Groove und der Spaß an ANDREW APPLEPIES Musik.
 

Auch die BVG diente schon als Inspiration für Andrews Songs
 
Der inzwischen in Berlin lebende Bayer ist nun Vollzeit-Musiker und kann davon leben. Nicht selbstverständlich, nachdem er viele Jahre auch in der Band Cat Stash versucht hat, Fuß in der Musikindustrie zu fassen. Tatsächlich kommt der Durchbruch für sein Solo-Projekt am Ende aber nicht auf konventionellem Wege zustande. Er schickt dem New Yorker YouTube-Star CASEY NEISTAT seine Musik zu. Der ist begeistert, verwendet die Songs in seinen Videos und erreicht damit ein Millionen-Publikum (mittlerweile 9 Mio. Abonnenten) und vor allem andere digitale Influencer, die ANDREW APPLEPIES Musik noch weiter verbreiten. Nun hat er Hörer auf der ganzen Welt: 30% davon in den USA, 20% aus Deutschland und der Rest international verstreut.

Andrew Applepie
Unsere Redakteurinnen Christina und Hannah beim Interview mit Andrew Applepie. | © couchFM

Seinen Erfolg verdankt ANDREW APPLEPIE also mehr oder minder YouTube und dessen Influencer. Und auf die Verbreitungswege über das Internet setzt er auch weiterhin: “Hätte ich das nie erlaubt, dann gäb’s mich gar nicht in dieser Form. Ich kann es nur unterstützen, dass Leute die Musik überall verbreiten”. Über Bandcamp und dem Portal Patreon verbreitet er seine Musik mit freiwilliger Spende – den Betrag kann der Downloader selbst festlegen – und man kann seine komplette Diskografie für persönliche Videos verwenden. Kein Stress mit Copyright und co.

Die freie Verbreitung über das Netz versteht Andrew als Chance für Künstler. “Es gibt jetzt die Möglichkeiten für Musiker. Ich finde es sehr cool, weil man nicht so abhängig von irgendwelchen großen Labels ist und davon, dass einem jemand einen Knochen hinwirft, sondern man kann sich eigenständig auf die Beine stellen und das machen, was man möchte, ohne Kompromisse, solange es Leute gibt, die es hören wollen.”

ANDREW APPLEPIE hat nicht länger darauf gewartet, dass die sperrige und verschlossene Musikindustrie ihm einen Knochen hinwirft. Stattdessen hat er selbst die Initiative ergriffen – und sich das Internet erfolgreich zu Nutzen gemacht.

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Weiterführende Links

Website: //andrewapplepie.com/
Facebook: //www.facebook.com/andrewapplepie
YouTube: //www.youtube.com/andrewapplepie
Patreon: //www.patreon.com/andrewapplepie
Casey Neistats Video mit Musik von Andrew Applepie: hier oder hier