„Es kostet Überwindung, man selbst zu sein.“

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Woods of Birnam – Mehr als Shakespeare


MUSIKNERDS


2011 begleiteten vier Mitglieder der Band POLARKREIS18 erstmals den Schauspieler Christian Friedel (Das weiße Band, ZDF Serie Parfüm) bei einer Theaterinszenierung. Dies war der Startschuss für die Karriere von WOODS OF BIRNAM. Es folgten weitere Theaterinszenierungen, bis hin zum eigenen Stück („Searching for William“) und mittlerweile das dritte Album. Die Zusammenarbeit brachte die Musiker und den Schauspieler sowohl menschlich als auch künstlerisch soweit weiter, dass sie das Projekt nicht enden lassen wollten und eine eigenständige Band nebst Polarkreis18 gründeten. Der Name „Woods of Birnam“ ist an das Theaterstück „MacBeth“ von William Shakespeare angelehnt, auf dem auch ganz genau genommen ihre Karriere baut.
Alle Musiker sehen in der Kombination aus Theater und Musik eine weitere Möglichkeit, sich künstlerisch auszuprobieren und auszuleben und sind dankbar um diese Erfahrung. Friedel selbst bezeichnet die Zusammenarbeit als „ein Geschenk“.

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Woods of Birnam – Mehr als Shakespeare

Auf ihrem neuen Album GRACE, was im Oktober letzten Jahres veröffentlicht wurde, verarbeitet die Band sehr persönliche Erfahrungen und vor allem den Tod Christian Friedels Mutter. Nun mag man vermuten, das dem Album ein Schatten aus Melancholie und schwermütigen Emotionen aufliegt. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall – in Gedenken an Friedels lebensfrohe und musikliebende Mutter, sind ihr besonders die tanzbaren Songs gewidmet. Eine Mischung aus Elektro- und Indiepop macht das Album zu einem, wie Friedel sagt, „groovy“ und „funky“ Monumentum. Es kostet Christian Friedel allerdings jedes Mal aufs Neue Überwindung, auf der Bühne er selbst zu sein und es stellt eine ganz neue Erfahrung für ihn dar, da es keine Rolle zu spielen gibt und er sich ganz auf sich und seine Emotionen konzentrieren muss.

Eigentlich könnte Friedel mit seiner künstlerischen Tätigkeit auch drei Leben führen, da er neben Woods of Birnam auch für neue Filmprojekte (Babylon Berlin) probt und
dafür quer durch Deutschland reist. Dass ihn der Stress jedoch nicht einholt, liegt daran, dass er seit Kindertagen schon auf der Bühne steht und an zahlreichen Projekten beteiligt war. Seine Leidenschaft für die Sache treibt ihn so sehr an, dass er es durchzuhalten vermag. Allerdings gibt Friedel zu, dass sein Zeitmanagement zu wünschen übrig ließe, er es aber jedes Mal aufs neue versuche, die Projekte nach und nach abzuschließen, um sich in Ruhe auf jedes einzelne konzentrieren zu können.

Neben der Theater- und Musikkarriere hat die Band ebenfalls ein eigenes Festival namens „Come to the woods“ ins Leben gerufen. Dies findet dieses Jahr zum wiederholten Male in Dresden statt, wo die Band auch lebt und hauptsächlich ihre Theaterstücke aufführt (Dresdner Staatsschauspiel). Wer sie entweder musikalisch auf der Bühne, oder im Theater sehen möchte, sollte dorthin.

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Autorin:
Maike H.