„Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“
Das soll Albert Einstein gesagt haben. Eine Idee, die seit einigen Jahren im politischen Diskurs steht und manchen absurd erscheint, ist das BGE – das Bedingungslose Grundeinkommen.
Eine existenzsichernde monatliche Pauschale soll allen Bürger:innen komplett bedingungslos und sogar als Grundrecht zustehen. Jeder Mensch soll sich in seiner Existenz sicher fühlen und nicht von irgendeiner Erwerbstätigkeit abhängig sein.
Befürworter:innen streben eine glücklichere Gesellschaft an. Diese soll dadurch bewirkt werden, dass alle – unabhängig vom z.B. sozioökonomischen Hintergrund – die Möglichkeit haben, sich akademisch, beruflich oder freizeitlich selbst zu verwirklichen. Auch wer sich dem Haushalt oder der Pflege von Familienmitgliedern zuwendet, soll auf diesem Wege fair entlohnt werden. Hinzu kommen fortschreitende Digitalisierung-Prozesse, welche die Ablösung menschlicher Arbeit durch Technik nach sich ziehen. Betroffene, also Menschen, die aus diesem aber auch anderen Gründen, ihre Arbeit verlieren, sollen durch ein bedingungsloses Grundeinkommen abgesichert sein. Die Einschränkungen und bürokratischen Kreisläufe, mit denen soziale Hilfen wie etwa Hartz4 verbunden sind, seien kontrolllastig, würden zu sehr unter Druck setzen und nicht ausreichend Freiraum für eine Neuorientierung geben.
Mein Grundeinkommen e.V. ist der Berliner Verein, der testet, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Praxis wirkt. Christina Strohm arbeitet für den Verein im Gewinner:innen-Management. Im Interview mit couchFM-Reporterin Nika M gibt sie einen Einblick in die Aufgaben des Vereins und spricht über die Vision einer staatlichen Einführung des BGE.
GESPRÄCHSTOFF
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Weiterführende Links
DW Artikel vom 31.05.2021 von Andreas Becker: Pilotprojekt Grundeinkommen startet: 1200 Euro – jeden Monat, einfach so.
Bundeszentrale für politische Bildung: Das BGE – drei Modelle. Ute Fischer (22.03.2016)
Bundeszentrale für politische Bildung: Bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht? Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer (bisher) utopischen Forderung. Philip Kovce (18.09.2020)
Tagesspiegel Artikel: „Druck kann zu Obdachlosigkeit führen“ Cordula Eubel (05.11.2019)