Mehr Rückhalt für Studis – „Eine Milliarde für einen Million“

Studis fordern mehr Rückhalt von der Regierung

Demonstrierende Studierende mit roten Fahnen vor dem Hauptbahnhof in Berlin.
Im Regen stehen gelassen. Demonstrierende vor dem Berliner Hauptbahnhof. | © José-Luis Amsler

Durch die Corona-Pandemie haben etwa eine Million Studierende ihre Jobs verloren. Viele
stehen nun vor einer existenziellen Krise. In Berlin demonstrierten am Samstag ungefähr
500 von ihnen für mehr staatliche Unterstützung. Die Forderung – eine Milliarde Euro für
eine vernünftige Existenzsicherung.


UNIDSCHUNGEL
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Studieren als Luxusgut

Ungefähr zwei Drittel der deutschen Studis finanzieren ihre Ausbildung über einen
Nebenjob. Doch gerade die Branchen der typischen Minijobs, wie etwa Gastronomie, sind
von der anhaltenden Corona-Pandemie besonders betroffen. Nach Monaten des
Ausnahmezustands finden nicht wenige auf ihren Konten nur noch gähnende Leere vor. Die
Entscheidung zwischen Studium und Arbeit sollte sich in einem Sozialstaat eigentlich nicht
stellen – in der Realität ist der Studienabbruch für viele gerade dennoch die einzige
Alternative.

Studierender Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift „500€ aufm Konto? Zu reich für Soforthilfe?“.
Best of Demoschilder – das aktuelle Hilfspaket erreicht nur die wenigsten. | © José-Luis Amsler

“Solidarsemester 2020”

Unter diesem Titel schlossen zahlreiche Astas, Gewerkschafts- und Hochschulgruppen ein
bundesweites Bündnis für Bildungsgerechtigkeit. Am Samstag war es schließlich soweit – aus
allen Ecken der Bundesrepublik angereist, zogen die Unterstützer*innen gemeinsam durch
die Berliner Innenstadt.

Dabei legten sie unter anderem einen Zwischenstopp vor dem Gebäude des
Bildungsministeriums ein. Das erst kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Hilfspaket
für Studierende hatten beteiligte der Demo bereits im Vorfeld stark kritisiert. So etwa Sonja
Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, die auf der Demo als
Rednerin zugegen war. „Die von der Regierung ausgereichten Hilfen werden hinten und
vorne nicht reichen“, mahnt die Gewerkschafterin.

Wie couchFM Reporter José die Demo miterlebt hat, hört ihr im Beitrag.

Weiterführende Links

Solidarsemester-Studentischer Forderungskatalog zur Lage der Hochschulen


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Autorenprofilbild von José-Luis Amsler

José