Es wird ernst: Streik an den Unis!

Die Studentischen Beschäftigten fordern bessere Bezahlung

Studierende streiken mit Transparenten für eine faire Bezahlung per Tarif auf der Straße.
Studierende demonstrieren für eine faire Bezahlung | © TV Stud/Christian von Polentz

Seit April 2017 wird verhandelt – ohne Ergebnis. Die Berliner Hochschulen möchten auf die Forderungen der Studentischen Beschäftigten nach einer Lohnerhöhung auf 14 Euro pro Stunde nicht eingehen. Ende 2017 wurde der alte Tarifvertrag gekündigt. Jetzt wird es ernst: Am 16. Januar wird gestreikt!

Seit 17 Jahren haben die Studentischen Beschäftigten der Berliner Unis keine Lohnerhöhung bekommen: 10,98 Euro ist der Stundenlohn derzeit, 14 Euro fordern sie – auch um die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Außerdem soll es eine dynamische Lohnanpassung an die steigenden Lebenshaltungskosten geben. Darüber hinaus gibt es weitere Forderungen wie mehr Urlaub, Schutz vor Arbeitsverdichtung oder Vertragslaufzeiten von mindestens vier Semestern.

Nach fünf Verhandlungsrunden steht das letzte Angebot der Berliner Hochschulen: Eine Lohnerhöhung auf 12,13 Euro zum 01.01.2018 und bis zum 01.01.2022 auf 12,50 Euro. Weitere Anpassungen und die Zahlung von Weihnachtsgeld sind nicht vorgesehen.

Warnstreik Mitte Januar geplant

Ende 2017 haben die Gewerkschaften den alten Tarifvertrag der Studentischen Beschäftigten gekündigt und jetzt darf gestreikt werden. Für den 16.01. ist der erste Warnstreik angekündigt. Raphael Kirsch hat mit Franziska von der Initiative TV Stud über den Streik und die Forderungen gesprochen.

Jetzt hören:

Bei einer Umfrage der TV Stud haben 65 Prozent angegeben streikbereit zu sein. An der Umfrage haben 1.500 Menschen teilgenommen. 8.000 Studentische Beschäftigte gibt es Berlin. Um den Druck auf die Hochschulen zu erhöhen müssen natürlich möglichst viele teilnehmen. Aber: Streikgeld bekommen nur diejenigen, die Mitglied einer Gewerkschaft sind. Es ist aber möglich, kurzfristig Mitglied zu werden und nachträglich Streikgeld zu erhalten.

Den Berliner Hochschulen gefällt das Streik-Vorhaben natürlich überhaupt nicht: Die FU hat den Studentischen Beschäftigten mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht und die HWR fordert eine Nacharbeit der versäumten Arbeitszeit. Doch davon wollen sich die Initiative und die Gewerkschaften nicht einschüchtern lassen. “Nehmt eure Rechte wahr! Kommt zum Streik!” schreiben sie auf ihrer Homepage.

Folgen eines Streiks der Studentischen Beschäftigten

Was bedeutet der Streik für Studierende? Tutorien können ausfallen und andere Stellen, zum Beispiel die Bib-Betreuung oder die Studienfachberatung, sind eventuell nicht besetzt. Der Streik ist das letzte Mittel für Studentischen Beschäftigten ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wenn die Berliner Hochschulen ein Angebot vorlegen, das diesen Forderungen nachkommt, sind die Gewerkschaften verhandlungsbereit.

Am 16.01. findet um 14 Uhr auf dem Bebelplatz eine Kundgebung statt. Hierzu sind auch alle eingeladen, die sich mit den Studentischen Beschäftigten solidarisieren möchten.

Mehr Infos findet ihr auf //tvstud.berlin/


Autorin:

Autorenprofilbild von Antonia Göhren

Toni