Zeitumstellung

Winterzeit, Sommerzeit entscheidend bleibt doch die Aufstehzeit!

Vergangenen Sonntag wurden unsere Uhren umgestellt. Doch warum machen wir das eigentlich immer noch?
Eigentlich ist doch seit 2005 klar, dass es kaum einen Nutzen gibt.

 


CouchFM Logo der Sendungsreihe "Gesprächsstoff". Ikonischer Fernsehturm vor Skyline in Mint und Grau.

GESPRÄCHSTOFF

 

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Seit 1996 wird in allen EU-Ländern zweimal im Jahr die Uhr umgestellt. Im Frühling eine Stunde vor und im Herbst eine Stunde zurück.

Kann man sich gut merken mit: Im Frühling “spring”-t die Uhr eine Stunde vor und im “fall” fällt sie wieder zurück auf die Normalzeit. Die “Winterzeit” ist nämlich eigentlich unsere natürliche Zeit. Die Sommerzeit wurde damals nur eingeführt, um Energie zu sparen. Doch dieses Argument gilt mittlerweile als umstritten. Die Bundesregierung hat 2005 bestätigt, dass kaum Energie eingespart werden konnte. Einige Studien zeigen, dass aufgrund der Sommerzeit die Heizkosten an kalten Morgenden sogar zugenommen haben. Hinzukommend müssen sich unsere Körper bei jeder Umstellung wieder neu anpassen – ein bisschen so wie bei einem Jetlag. Das wiederum führt bei einigen Menschen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen.

[Time is precious] Blurry Photo Of A Neon Signage.
von Eunice Lui
Eine Befragung der EU-Kommission 2018 zeigte, dass 84% der 4,6 Befragten gegen die Zeitumstellung waren. Gleichzeitig wäre eine einheitliche Lösung für die EU wünschenswert. Für die Synchronisation des Binnenmarktes, aber auch einfach um keinen Europaweiten “Flickenteppich” zu haben. Die einzelnen Länder sind sich jedoch nicht einig.

Welche Zeit soll bleiben, die Sommer- oder die Winterzeit?

Viele Menschen empfinden die Sommerzeit definitiv als die angenehmere Zeit. Wir lernen konzentrierter, sind viel aktiver und motivierter. Eine dauerhafte Sommerzeit in Deutschland würde aber längerfristig auch bedeuten, dass die Sonne am kürzesten Tag des Jahres – also Mitte Dezember – erst gegen 9:30 aufgehen würde. Schulkinder müssten dann fast zwei Unterrichtsstunden in der Dunkelheit verbringen. Wohl noch mehr Menschen würden im Winter gar kein Tageslicht sehen, weder auf dem Weg zur Arbeit, noch auf dem Nachhauseweg. Eine dauerhafte Sommerzeit würde also noch weniger Sonne an den sowieso schon kurzen und kalten Wintertagen bedeuten.

Wie geht es jetzt weiter?

Dieses Jahr im März sollten die Uhren ja eigentlich das letzte Mal umgestellt werden. Das war zumindest das Ergebnis der Debatte im Jahr 2018. Das EU-Parlament hatte im März 2019 sogar schon für eine Abschaffung der Zeitumstellung ab diesem Jahr gestimmt. Doch daraus ist wegen Corona nichts geworden. Der Grund wirkt etwas vorgeschoben, denn Absprachen hätte es ja auch schon vor Corona geben können. Die Zeitumstellung wird uns also noch einige Jahre begleiten. Deswegen bleibt uns letztendlich mal wieder nichts anderes übrig als die langen, hellen Juniabende zu genießen und zu hoffen, dass alle die Zeitumstellung gut verkraften

 

[Two Young Girls Lying on White Bed]
von KoolShooters

Weiterführende Links

EU-Politer:innen beklagen Stillstand bei Abschaffung der Zeitumstellung | fuldainfo.de


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Rundes Bild einer grauen Mauer als Platzhalter für Autorenprofilbild

Lucas

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