Catcalling is violence

Wie kann man sich dagegen wehren?

Verbale sexuelle Belästigung widerfährt vielen Menschen im Alltag und oft bleibt sie unkommentiert. CouchFM-Redakteurin Kristina ist es diesen Sommer selbst verstärkt aufgefallen. Also hat sie mit Aktivist:innen und Jurist:innen darüber gesprochen, wie man mit Catcalling umgehen kann. Im folgenden Artikel schildert sie Vorfälle verbaler sexueller Belästigung.

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„Ich will dich f*cken“, sagt ein Mann leise als ich auf meinem Weg zum Supermarkt an ihm vorbeigehe. Ich habe schon von Weitem bemerkt, dass er mich fixiert und schaue demonstrativ in die andere Richtung. Als ich seinen Kommentar höre, muss ich trotzdem perplex zu ihm herüber schauen. Daraufhin grinst er mich provokant an.

Situationen wie diese passieren mir fast täglich und jedes Mal schwanke ich zwischen Scham und Wut. Insbesondere nach dieser Begegnung habe ich begonnen, mir die Vorfälle kurz zu notieren, also Tagebuch zu führen. Dabei habe ich keinen Unterschied gemacht, ob jemand obszöne Gesten machte oder versuchte, mich in einen Hauseingang zu drängen. Das einzige Kriterium war: Fühle ich mich belästigt?

Mir hat eine Gruppe Jugendlicher etwas Obszönes hinterhergerufen, mich haben zwei junge Männer körperlich bedrängt, es ist ein alter Mann langsam mit seinem Auto neben mir hergefahren und hat obszöne Gesten gemacht. Entgegen der öfters geäußerten Erwartung, dass Catcalling aus einer Gruppe heraus geschieht, waren die Catcaller meiner Erfahrung nach meist alleine unterwegs.

Diese Notizen waren nur der erste Schritt, um Catcalling einzuordnen und zu verarbeiten. Im zweiten Schritt stellt sich mir nun die Frage: Was kann ich denn in so einer Situation tun? Wie kann ich mich gegen Catcaller wehren? Welche rechtlichen Grundlagen gibt es? Was kann ich zur Anzeige bringen? Darüber rede ich mit Aktivist:innen und Jurist:innen in der Reportage.