Austropopstern am Firmament
MUSIKNERDS
Synthesizer und Wiener Akzent – nein, Falco ist nicht auferstanden und es ist auch nicht eine der hunderten neu aufgelegten Singles von toten Künstlern, wie viele Labels uns in diesem Jahr schon öfter versucht haben schmackig zu machen. Es geht um eine wirklich talentierte, noch junge Band aus Oberösterreich, die es verdient hat, als Austropopstern am Firmament bewundert zu werden. FLUT ist, wie der Name schon sagt, aufregend, bewegend und mitreißend. Die 5 Mitglieder der Band kennen sich schon aus Schulzeiten und waren durch
Langeweile und Einöde dazu bewegt, sich selber das Musikmachen beizubringen. Gott sei dank, denn herausgekommen ist ein wunderbar poppiger, synthielastiger Sound, der seit diesem Herbst auf ihrem Debutalbum GLOBAL zu hören ist. Das Album hat Singles mit Namen wie „Eiszeit“, „Regen“ oder „Unterwasser“ und vergleicht Naturereignisse oder das Wetter gerne mit Emotionen. Emotional war für die Band auch ihr Umzug nach Wien. Hier lebten sie zum Teil zusammen in WG’s und ließen sich vom Großstadtcharakter treiben. Damit der Fokus für die Musik aber nicht verloren ging, zogen die Bandmitglieder in eigene Wohnungen und konzentrierten sich wieder mehr aufs Musikmachen.
Das Besondere am Songwriting der Band ist, dass jeder Song von allen Mitgliedern mitgeschrieben wird und die Umsetzung auch, so gut es geht, auf eigene Faust erfolgt.
So stammen die Ideen für Videos auch von den Bandmitgliedern selbst, wie zum Beispiel die Location eines Klosters in dem Video für ihren Song „Schlechte Manieren“. Auch drehen die fünf ihre Videos fast alle selbst. FLUT ist Fan des Außergewöhnlichen.
Dies ist ihnen an ihrem besonderen Sound anzuhören, der aus der Begeisterung an der Bewegung der neuen deutschen Welle in den 80gern resultiert, wozu unter anderem Falco, die Ärzte oder die Toten Hosen gehörten. Schon immer hatten sie einen Fabel dafür, verrät Sänger Johannes Paulusberger. Einfach entgegen der Norm, aber nicht um rebellisch nach Aufmerksamkeit zu schreien. FLUT ist wahnsinnig einzigartig, sympathisch mit österreicher Akzent, der dem ganzen einen angenehmen Beiklang gibt und nimmt einen mit in Synthiepopwelten, die träumen lassen.
Man kann gespannt sein, was uns die Band noch bieten wird, da alle Mitglieder auch gerade mal Anfang bis Mitte zwanzig sind. Bis dahin bleibt uns aber ihr wirklich lohnenswertes Debutalbum GLOBAL.