Freitagsfrage: Wie geht es weiter mit den Geimpften?

… und würde ein Impfpass unsere Gesellschaft spalten?

Die Debatte um den Impfpass, der allen Geimpften Freiheiten zurückgibt, wird genauso wie die Zahl derer, die die Corona Schutzimpfung bereits erhalten haben, täglich größer. Und so korreliert die Sorge unsere Gesellschaft zu spalten mit der Argumentation, dass die Freiheiten weniger als Sonderrechte, sondern eher als Grundrechte, die wir ein Stück weit durch die Pandemie verloren haben, angesehen werden sollten.

 


CouchFM Logo der Sendungsreihe "Gesprächsstoff". Ikonischer Fernsehturm vor Skyline in Mint und Grau.

GESPRÄCHSTOFF

 

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Die Meinungen zum Impfpass sind gespalten und es ist schwierig eine klare Entscheidung zu treffen, welche Sichtweise nun das bessere Argument aufführt und welche Herangehensweise für Deutschland sinnvoll wäre. Einerseits sollen Menschen, die gegen Corona geimpft wurden und kein Risiko mehr darstellen, nicht ihre Grundrechte entzogen werden, aber gleichzeitig dürfen diejenigen, die sich z.B. krankheitsbedingt gar nicht impfen lassen können, nicht übersehen werden.

 

“Mit dem Pass wird ein klares Signal für das Impfen gesetzt. So wird verdeutlicht, wo wir am Ende eigentlich hinwollen; nämlich zu einem normalen Zusammenleben, wie wir es vor Corona hatten.”

 

Der Lockdown wird individuell als unterschiedlich tragbar empfunden. Vor allem für Menschen, die nur in begrenztem Umfang am sozialen Leben teilhaben können und jene, die momentan besonders unter den Maßnahmen leiden, ist es umso schwerer, wenn nicht in absehbarer Zeit Lockerungen folgen. Gerade diesen Menschen – auch nachdem sie geimpft wurden – Freiheiten zu verwehren, ist problematisch. Andererseits könnte es kontraproduktiv für die Maßnahmen in der Bevölkerung sein, wenn Menschen, die sich einfach noch nicht impfen lassen können, weil sie noch nicht an der Reihe sind, sich aber seit über einem Jahr an alle Einschränkungen gehalten haben, jetzt auch noch weniger Rechte bekommen als andere. 

Foto von Spritzen und kleinen Flaschen, auf denen Covid-19-Vaccine steht auf pinkem Hintergrund

“Wenn aber jemand geimpft wird, und dieser Mensch keine Gefährdung für andere darstellt, dann ist die Einschränkung dieses Menschen nicht mehr gerechtfertigt.”

 

Viele Stimmen sprechen sich inzwischen dafür aus, dass ein Impfpass erst unter der Prämisse, dass alle in der Bevölkerung ein Impfangebot bekommen haben, sinnvoll wäre. Alles andere sei unfair und sogar gesellschaftsspaltend. 

Falls wir uns für einen Impfpass entscheiden, wird es zunehmens als wichtig empfunden, die Menschen, die sich aus berechtigten Gründen gegen eine Impfung entscheiden, zu beachten. Außerdem müsse in der Debatte nicht nur darüber gesprochen werden, ob es Freiheiten für Geimpfte geben sollte, sondern auch, was genau das für Freiheiten wären.


Weiterführende Links

Einen ausführlichen Artikel über den Corona-Impfpass findest du hier.

 


Autorin:

Portrait von couchFM Mitglied Friedericke

Friedericke