Schwalben – Flugakrobaten und Sommerboten

… und wie dein Zuhause zum “Schwalbenfreundlichen Haus” gekührt werden kann.

Nicht jeder denkt bei dem Wort “Schwalbe” sofort an den Vogel. Motoroller oder die versuchte Täuschung des Schiedsrichters beim Fussball sind mögliche Assoziationen.

Doch soll es hier um die Flugkünstler und Sommerboten unter den Schwalben gehen.


CouchFM Logo der Sendungsreihe "Gesprächsstoff". Ikonischer Fernsehturm vor Skyline in Mint und Grau.

GESPRÄCHSTOFF

 

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Schwalben gehören zur Ordnung der Sperlingsvögel und der Unterordnung der Singvögel. In Deutschland finden wir die Arten, Mehl- Rauch- und Uferschwalbe an. Sie alle sind Zugvögel und verbringen ungefähr die Monate September bis April in wärmeren Gebieten im Süden Europas und in Afrika. Ernähren tun sie sich vor allem von Fluginsekten, die in spektakulären Flugmanövern gefangen werden.

Die Rauchschwalbe baut ihre Nester im Inneren von Kuhställen oder Scheunen aber auch an Balken, Wänden oder Mauervorsprüngen. Ihr Name “Rauch”schwalbe stammt daher, dass sie früher auch an offenen Kaminen ihre Brut aufzog. Typisch ist außerdem der gegabelte Schwanz.

Die Mehlschwalben hingegen fallen mit ihrem hellen Bauchgefieder auf. Sie brüten eher an Dächern von Wohnhäusern. In Berlin gibt es laut NABU 3.500 bis 4.500 Mehlschwalben-Brutpaare und circa 700 bis 900 Brutpaare der Rauchschwalben. In Brandenburg belaufen sich die Zahlen beider Arten jeweils auf 35.000 bis 55.000 Brutpaare.

Gründe für den Rückgang

Doch die Bestände der Schwalben gehen immer weiter zurück. Die Gründe dafür sind vielseitig. In den Städten werden Nester oft durch Sanierungsarbeiten zerstört oder der Nestbau durch gezielte Maßnahmen verhindert. Zudem verschließen Bauern, aufgrund immer strenger werdender Hygienemaßnahmen ihre Stelle. Die kleinen Flugkünstler finden dadurch immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten.

Auch Dorfplätze, Feldwege und Einfahrten werden zunehmend gepflastert, sodass Schwalben immer seltener Pfützen und damit Lehm für ihren Nestbau finden.

Schwalbenschutz

Der Schwalbenschutz ist deshalb äußerst wichtig und zudem im Naturschutzgesetz des Bundes und der EU verankert. Nester zu zerstören ist zum Beispiel ganzjährig verboten, auch wenn die Tiere in ihren Winterquartieren sind. Denn Schwalben sind sehr standorttreu und kehren meist zu ihrem Nest vom Vorjahr wieder zurück.

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten sich im Schwalbenschutz zu engagieren. Frau Ehritt vom NABU rät dazu, neben dem Erhalten der natürlichen Nester, Kunstnester anzubringen und Pfützen anzulegen. Auch gegen die Kotbeschmutzung gibt es Abhilfe. Unter den Nestern können Kotbrettchen oder Planen angebracht werden, die den Kot auffangen der dann als Dünger weiterverwendet werden kann. Für ganz eifrige Schwalbenfreunde gibt es sogar eine Plakette: “Schwalbenfreundliches Haus”. Nachdem man sich telefonisch oder online beim NABU bewirbt, schaut sich ein Mitarbeiter das Haus an. Wenn bereits ein Jahr Schwalben ansässig waren kann man das Zertifikat bekommen.

Es lohnt sich also Schwalben zu schützen. Neben einer besonderen Plakette, bekommt man auch noch die Aufzucht der Brut unter dem eigenen Dach zusehen.

Weiterführende Links

Weitere Informationen zum Schwalbenschutz  findet ihr unter www.nabu.de und für eine Bewerbung auf die Plakette “Schwalbenfreundliches Haus”,  schreibt Julia Ehritt per email an Schwalben@NABU.de.


Autor:

Autorinnenprofilbild von Lena SielaffLena