Vom Trend zum Sport

Woher kommen Trendsportarten? Und wohin gehen sie?

Von Spikeball bis Gin-Yoga: Kaum eine Saison vergeht, in der nicht zig neue Trendsportarten als das „nächste große Ding“ ausgerufen werden. Doch wie entstehen solche Trendsportarten eigentlich? Und was braucht es, damit sie es irgendwann zu Olympia schaffen?

 


CouchFM Logo der Sendungsreihe "Gesprächsstoff". Ikonischer Fernsehturm vor Skyline in Mint und Grau.

GESPRÄCHSTOFF

 

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Früher ist Anton gerne Bouldern gegangen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie war das allerdings kaum noch möglich. Also hat er umgeschult und spielt seit gut eineinhalb Jahren Discgolf.
In dieser Zeit konnte er live miterleben wie der in Deutschland vorher höchstens aus „Wii Sports“ bekannte Sport einen echten Hype erlebte. Inzwischen sind die wenigen Kurse in Berlin und Potsdam stets rappelvoll mit Menschen.
Discgolf ist also gerade so richtig im Trend. Das liegt nicht nur an der Pandemie-Freundlichkeit in der Ausübung des Sports, sondern ist noch auf andere Faktoren zurückzuführen.

Lifestyle statt Wettkampf

Professor Harald Lange, der am Lehrstuhl für Sportwissenschaft an der Universität Würzburg die Arbeitsgruppe „Trendforschung“ leitet, klärt auf: Trendsportarten können bewusst von Unternehmen inszeniert werden und mit Werbemitteln populär gemacht werden. Heutzutage spielt aber vor allem Social Media eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung neuer Trendsports.

Sport ist heute nicht mehr nur Wettkampf oder körperliche Ertüchtigung, sondern Teil eines Lifestyles. Das führt dazu, dass sich Trendsportarten auch als Teil bestimmter Subkulturen herausbilden können.

Discgolf im Tiergarten?

Damit ein Trendsport nicht nach einiger Zeit in der Versenkung verschwindet, sondern sich langfristig etabliert, müssen um ihn herum feste Verbands- und Trainingsstrukturen geschaffen werden, zeigt Professor Harald Lange auf. Auch müsse eine überregionale Erreichbarkeit sichergestellt werden.

Dahingehend muss Discgolf noch einen entscheidenden Schritt machen, findet Anton und hat schon eine passende Lösung für Berlin parat: „Im Tiergarten wäre Platz!“

 


 

Autor:

couchFM Mitglied Carl Winterhagen

Carl