Buchrezension “Young Mungo”

Plus: Interview mit der Übersetzerin Sophie Zeitz


KULTURKOMPASS

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Der britische Autor Douglas Stuart hat mit Young Mungo seinen zweiten Roman veröffentlicht. Das Buch lässt einen eindrücklich in die Welt des jungen Mannes Mungo eintauchen. Glasgow in den 90er Jahren ist eine Welt geprägt von Bandengewalt, Armut, Männlichkeit und Homophobie, welche wir hautnah miterleben. Dafür bringt Stuart seinen Mungo in Situationen, in denen man selber nie sein möchte. Schafft es Mungo aus dieser Welt zu entfliehen? Und wie viel Schaden wird er auf seinem Weg nehmen? Douglas Stuart schafft es, dass dieses Buch oft unerträglich unter die eigene Haut geht. „Young Mungo“ ist ein emotionaler Sturm und definitiv eines der besten Bücher des Jahres.

Die Übersetzerin des Romans, Sophie Zeitz, lebt derzeit in Berlin, wo sie als freie Literaturübersetzerin arbeitet. Sophie Zeitz hat Amerikanistik, Romanistik und Philosophie in Heidelberg und München studiert und spricht in einem kurzen Interview u.A. über die Besonderheiten beim Übersetzen von Dialekten.

Wie eng muss man bei einer Übersetzung mit dem Autor zusammenarbeiten?

„Das Interessante ist, dass man eigentlich gar nicht eng mit dem Zusammenarbeiten muss, bzw. überhaupt nicht mit dem Zusammenarbeiten muss. Weil es ja oft so ist, dass die Fragen, die man hat, betreffen ja das Deutsche, weil im Englischen steht’s ja schon da. Bei Douglas Stuart ist es so, dass manchmal spezifische Dinge, die so typisch für Glasgow und für seine persönliche, subjektive Glasgower Erfahrung sind, wo man einfach so die außersprachliche Wirklichkeit – wenn man das Glück hat mit ihm in Kontakt zu stehen – nachfragen muss.“

In Deutschland erscheint das Buch im Hanser Verlag und ist gerade in allen Buchläden erhältlich – sowohl in deutscher Übersetzung als auch im Original.

 


Autor:

Ray