Filmreview: “Close”

Zwischen den Bedürfnissen nach Zugehörigkeit, Authentizität und Abgrenzung

Léo und Rémy sind die allerbesten Freunde. Doch nach einem unvergesslichen Sommer reißt ein Schicksalsschlag sie plötzlich auseinander. Der zweite Film von Regisseur Lukas Dhont spürt dem schmerzlichen Verlust von Freundschaften und dem Unsagbaren von Trauer nach.


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Léo und Rémy genießen unbeschwerte Sommerferien, bevor sie die Schule wechseln. Sie rennen durch Blumenfelder, fahren Fahrrad um die Wette, gehen im Haus des Anderen ein und aus und schmieden gemeinsame Zukunftspläne. Sie essen, spielen und lachen zusammen. Kurz: Sie sind die besten Freunde. Und das obwohl sie ganz unterschiedlich sind. Rémy ist emotional und sensibel, Léo eher unbeschwert und witzig. Aber ihr Vertrauen ineinander ist unerschütterlich.
Zumindest scheint das so. Denn nach dem Schulwechsel gerät ihre Beziehung ins Wanken, bevor sie durch einen dramatischen Schicksalsschlag auseinandergerissen werden.

Eine zarte und dennoch ergreifende Coming-Of-Age-Erzählung

Was als Film über eine unschuldige und zarte Freundschaft beginnt, wendet sich plötzlich zu einem fast unaushaltbaren Porträt über Trauer und Verlust. Regisseur und Drehbuchautor Lukas Dhont zeigt in seinem zweiten Film, wie brutal und plötzlich Verlust in den Alltag kracht. Er zeichnet ein gleichsam scharfes, wie einfühlsames Bild von Trauer und fokussiert die schier unaushaltbare Stille. Ein erschütternder Film, der vor allem verhandelt, welche Bedeutung Beziehungen in unserem Leben zukommt.”Close” ist eine gewaltvolle Erinnerung daran, die Menschen in unserem Leben nicht als selbstverständlich zu betrachten und insbesondere unseren Freundschaften mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Hier könnt ihr euch den Trailer zum Film anschauen: //www.youtube.com/watch?v=XCeq6bdNaBc.

 


Autorin:

Lea