Erinnerung an den Holocaust

Interview mit der Zeitzeugin Eva Weyl

Jedes Jahr gedenkt Deutschland am 27. Januar den Opfer des Nationalsozialismus. Grund dafür ist die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945.
In Deutschland haben wir die Verantwortung, uns zu erinnern und die Vergangenheit nicht zu vergessen. Das findet auch die Holocaust-Überlebende Eva Weyl.


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Die Holocaust-Überlebende Eva Weyl gibt regelmäßig Vorträge an Schulen und erzählt von ihrer Zeit im Durchgangslager Westerbork. | Foto: Eva Weyl

Eva Weyl wurde 1935 im niederländischen Arnheim geboren. Sie ist die Tochter eines jüdisch-deutschen Kaufmannes, der mit seiner Familie in die Niederlande emigrierte. Als Eva Sieben Jahre alt war, wurden sie und ihre Eltern ins Konzentrationslager Westerbork deportiert. Damals ahnten sie noch nicht, dass sie dort knapp dem Tod entkommen.

Mehr als neunzig Eisenbahntransporte mit Jüd*innen, Sinti*zze und Romn*ja fuhren von Westerbork nach Theresienstadt, Bergen-Belsen und in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Sobibor. Eva und ihre Eltern überleben und werden am 12. April 1945 befreit – drei Jahre nach der Deportation. Danach wohnt die Niederländerin in den USA und der Schweiz. Sie studiert und gründet eine Familie. Heute lebt die 87-Jährige in Amsterdam und feiert jedes Jahr mit ihrer Familie am 12. Juni die Befreiung von Westerbork.

 

Die Corona-Pandemie hat auch die Arbeit der Zeitzeugin verändert und digitaler gemacht.| Foto: Eva Weyl

Eva Weyl: Pandemie hat Arbeit verändert

Mit Anfang Siebzig entscheidet die Holocaust-Überlebende, es sei Zeit, ihre Geschichte zu erzählen. Seit über 15 Jahren fährt Eva Weyl nun an Schulen und erzählt von ihrer Kindheit, ihrer Zeit im Durchgangslager Westerbork und der Nachkriegszeit. Anfangs nur in den Niederlanden, dann fast nur noch in Deutschland und jetzt überwiegend vorm Laptop.

Die Corona-Pandemie hat ihre Arbeit verändert. Durch die Reisebeschränkungen und Lockdowns konnte die Niederländerin nicht mehr durch Deutschland reisen. Das sei für sie aber nicht schlimm. “Ich kann jetzt ganz entspannt von Zuhause aus meinen Vortrag halten. In meinem Alter ist das ein Vorteil”, sagt die Holocaust-Überlebende im couchFM-Interview.

Welche Auswirkungen die Pandemie noch auf ihre Arbeit hatte und wie die Zeitzeugin die momentane Erinnerungskultur in Deutschland bewertet, erfahrt ihr in unserem Gästezimmer.

von Athena

 

Weiterführende Informationen

Mehr zur Geschichte der Zeitzeugin Eva Weyl:

Die letzten Zeugen

Zweitzeugen

Mehr zur Erinnerungskultur in Deutschland:

Erinnerungskultur| bpb

Kamp Westerbork


Autorin:

couchie Athena

Athena Riegel